Windows ist seit vielen Jahren das bekannteste und universellste Betriebssystem für gewerblich und privat genutzte IT-Endgeräte wie PCs und Notebooks. In diesen Einsatzbereichen steht im Vordergrund, dass möglichst viele Anwendungen – wie Office oder Video- und Bildbearbeitungssoftware – darauf installiert und bei Bedarf verwendet werden können. Allerdings gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von Geräten wie beispielsweise industrielle Automatisierungssysteme, Kassen-Terminals, medizinische Geräte und Digital Signage Player mit genau einem Anwendungszweck – und genau hierfür wurde Windows für das „Internet of Things“ entwickelt, kurz: IoT. Häufig sind diese o.g. Geräte nämlich mit dem Internet verbunden und damit Teil eines Internet-Netzwerks diverser Dinge.

Basierend auf einer normalen Windows Home oder Professional Version, ist Windows IoT in vielen Dingen funktional beschnitten – so fallen der App-Store, diverse Tools oder auch Spiele sowie Video- und Bildbearbeitungs-Apps raus. Windows IoT Enterprise stellt lediglich die Betriebssystemfunktionalität für meist eine App zur Verfügung und ermöglicht bestimmte Einschränkungen, wie etwa das Versetzen des Systems in einen sicheren Kioskmodus, ohne Zugriff auf darunter liegende Betriebssystemfunktionen. Auch lassen sich die Geräte so zielgenau konfigurieren, dass nicht benötigte Windowsfunktionen – wie etwa USB-Zugriff – gesperrt werden. Das entschlackt das System und macht es sicherer, robuster und schneller. Häufig wird das System sogar in einen „Read only“-Modus betrieben, d.h. ein Vorhandensein von (schädlicher) Software ist nach einem Reboot definitiv ausgeschlossen.

In der Regel lizenziert und installiert der Gerätehersteller (OEM) des IoT-Geräts die Software für den Benutzer und verkauft das Gerät als feste Komplettlösung – meist sogar ohne einem sichtbaren Windows-Desktop.

Kontinuierliche Sicherheits-Updates aber keine funktionalen Upgrades

Aber wenn das Betriebssystem so stark vordefiniert ist: Wie kann die Betriebssicherheit gewährleistet werden?

Windows 10 IoT Enterprise bekommt automatisch Security-Updates und Bugfixes im Windows-üblichen wöchentlichen Turnus eingespielt.

Software-Upgrades, das heißt die funktionale Ergänzung der „normalen“ Windows 10 Versionen stellt Microsoft halbjährlich zur Verfügung, typischerweise im März und September. Da diese Upgrades mit mehreren Gigabyte sehr umfangreich und damit unter Umständen während des Einspielens auch zu Stillstandzeiten führen, sind diese deaktiviert. Somit ist Windows IoT Enterprise ein vordefiniertes Betriebssystem mit ausschließlich sicherheitsrelevanten, aber dafür kleinen, schnell zu installierenden Updates.

Damit ein IoT-Gerät trotzdem in den Genuss von einem aktuelleren Betriebssystem kommen kann, bringt Microsoft alle ein bis zwei Jahre eine neue Basisversion heraus.

Aktueller Überblick über die gültigen IoT Enterprise Releases:

Releaseversionen        VersionStartdatumEnde der Produktlebensdauer
Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2021190442021‑11‑162032‑01‑13
Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2019177632018‑11‑132029‑01‑09
Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2016143932016‑08‑022026‑10‑13
Windows 10 IoT Enterprise LTSC 201510240 2015‑07‑292025‑10‑14

 

Diese „LTSC“ Versionen (Long Term Servicing Channel) Versionen ermöglichen dem OEM ein neues Geräte-Betriebssystem zu bauen und manuell nachzuinstallieren oder mit neuen Geräten auszuliefern. Automatische Upgrades funktionieren also nicht.

Neben Home/Pro und LTSC gibt es eine dritte Version von Windows: Windows IoT Enterprise SAC (Semi-Annual Channel) bzw. Windows IoT Enterprise GAC (General Availability Channel). Diese Version kann als „Zwitter“ zwischen LTSC und Home/Pro verstanden werden. Einerseits hat es die gleiche (halb-)jährliche und automatisierte funktionale Upgradefunktion wie Home und Pro – auf der anderen Seite aber funktionale Einschränkung hinsichtlich der Fokussierung auf eine Applikation: der App-Store und Spiele etc. fehlen. Wir setzen die SAC (halbjährliche Updates auf Windows 10 Basis) und GAC (jährliche Updates auf Windows 11 Basis) Version auf unseren stabilen, industriellen „Rugged Tablet-PCs“ ein. In Deutschland hat das auch den Vorteil, dass die GEMA-Gebühr für PCs and die ZPÜ wegfällt – genauso wie bei der LTSC Version.

Lizenzierungskosten nach Leistung

Unabhängig von der jeweiligen Version verfügt Windows 10 IoT Enterprise mit den drei Klassen Entry, Value und High End über ein übersichtliches Preismodell für verschiedene CPU-Leistungsstufen. Hier bei Concept International bieten wir Ihnen für Digital Signage Lösungen, Industrial PCs und Kiosksysteme folgende Preisstufen an:

  • Entry: Intel Atom und Celeron und AMD G-Series CPUs zum günstigen Entry-Preis
  • Value: Intel Core i3, Core i5, AMD Ryzen 3, Ryzen 5 CPUs zum fairen Value-Preis
  • High-End: Performance CPUs wie Intel Xeon, Core i9, Core i7 oder AMD Ryzen 7

Als besonders günstige Variante ist die Windows 10 Professional Used License erhältlich. Sie ist eine günstige Alternative für Value und High-End Systeme und liegt ungefähr auf dem Niveau des Entry* Preises. Sie verzichten hierbei auf die Vorteile der reduzierten IoT Enterprise Version. Es empfiehlt sich, das Betriebssystem so anzupassen, dass beispielsweise Hinweise ausgeblendet werden. Über einen verzögerten Upgrade-Zeitpunkt und ein manuell angestoßenes Upgrade lässt sich ein großer Upgrade-Download überspringen.

Der Concept International Total Preparation Service

Concept International bietet rund um die Windows IoT Versionen viele erweiterte Services für die Inbetriebnahmen von Digital Signage Lösungen, Industrie PCs oder Kiosksysteme an. Wir unterstützen Sie auf Wunsch beim Roll-out von Projekten mit dem Total Preparation Service: Die Systeme werden dabei projektspezifisch konfiguriert und dauergetestet. Auch hohe Stückzahlen können somit schnell ausgerollt werden.

Darüber hinaus können Reseller und Anwenderunternehmen zum Beispiel das universelle und althergebrachte „Windows“ Erscheinungsbild durch kundenspezifisches Boot-Logo, vordefiniertes Login, Autostart-App und eingeschränkten Benutzerrechten komplett in den Hintergrund rücken und das Gerät sicherer machen: Der Fokus liegt voll auf der individuellen Anwendung und der exakt gesteuerten Vergabe von Nutzer-Zugängen. Auch lassen sich die OEM-Informationen modifizieren: Hier können Sie zum Beispiel den eigenen Unternehmensnamen und Ihr Logo einfügen sowie Supportzeiten, Telefonnummer und URL für Kunden hinterlegen.

*Hinweis: Mit einer Used Windows 10 Professional Lizenz kommen Sie erfahrungsgemäß nicht um die Urheberrechtsabgabe der ZPÜ (Zentralstelle für private Überspielungsrechte) herum. Diese beträgt für Verbraucher-PCs 13,19 Euro und für Business-PCs 4,00 Euro. Der Nachweis, dass es sich um einen Business-PC und nicht um einen normalen PC handelt, ist schwer zu führen. Daher arbeitet man im Digital Signage Bereich üblicherweise mit einer Pauschalisierung auf 9,19 Euro – mit dem Ergebnis, dass der Preis Professional plus ZPÜ auf dem gleichen Niveau liegt wie die IoT Entry Variante.


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